Mittwoch, 1. Juli 2015

Berlins katastrophales Programm und Wirtschaftsmisere

Matt O’Brien liefert im Wonk Blog von WaPo die folgende Abbildung, die den dramatischen Einbruch der griechischen Wirtschaft seit 2008 im Vergleich zu der Depression in den 1930er Jahren in den USA zeigt.

Wie schwer das Wirtschaftswachstum Griechenlands von der Austerität gebeutelt ist, bedarf keiner näheren Beschreibung.

Joseph Stiglitz nennt die von Brüssel und Berlin aufgezwungenen harschen Sparmassnahmen in einem lesenswerten Beitrag (“Europe’s Attack on Greek Democracy”) in Project Syndicate als “die unzumutbare Folter der Gegenwart”.

Wenn die EZB ihre Liquiditätszufuhr (ELA) nicht wieder aufnimmt, ist ein Grexit unvermeidbar. Kein Land kann ohne Bankensystem und kein Bankensystem kann ohne “lender of last resort” funktionieren, unterstreicht Charles Wyplozs in einem lesenswerten Interview in FuW.


Einbruch der griechishen Wirtschaft, Graph: Matt O’Brien in WaPo Wonk Blog
Die griechische Wirtschaft ist seit 2008 um 25% geschrumpft.

Auch Barry Eichengreen hätte es lieber gehabt, wenn die EZB die Limite der ELA für die Banken weiter angehoben hätte, bis man zu einem konstruktiven Abschluss der Verhandlungen gekommen wäre.

Da aber die Verhandlungen abgebrochen sind, wurde es für die EZB fast unmöglich, eine weitere Erhöhung zu bewilligen.

Die Eurogruppe hat einen grossen Fehler gemacht, die Frage eines Schuldenerlasses nicht zu diskutieren. Und der IWF damit, die von der griechischen Regierung vorgeschlagenen Kürzungen bei den Militärausgaben im Gegenzug für einen Aufschub von Rentenkürzungen nicht zu akzeptieren, wie der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor in einem lesenswerten Interview in FuW betont.

Ferner sagt Sebastian Dullien in einem Interview in Vorwärts, dass in Deutschland die negativen Folgen eines Grexits für Griechenland über- für den Rest der Eurozone dagegen unterschätzt werden.



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