Montag, 20. Januar 2014

Deutschlands Flirt mit Disinflation bedeutet Deflation für Europa

Die Erzeugerpreise (PPI) gewerblicher Produkte in Deutschland sind 2013 um 0,1% zurückgegangen. Damit wird immer deutlicher, wie die deutsche Wirtschaftspolitik das gemeinsam festgelegte Inflationsziel in der Eurozone unterbietet.

Dass die deflationären Kräfte dadurch verstärkt werden, bedarf keiner besonders tiefen Analyse. Harsche Austeritätspolitik, Lohnsenkungen und Sozialabbau bringen den privaten Verbrauch zum Erliegen.

Soll sich Europa am deutschen Wesen genesen, dann sind Stagnation und Deflation die Folge.



Deutschland Erzeugerpreisindex (2013): -0.1%, Graph: Statistisches Bundesamt destatis

Der Mythos, dass die Ursache der Euro-Krise unverantwortliche Haushaltsführung (an der EU-Peripherie) ist, ist in Deutschland weit verbreitet. Das Problem sind aber nicht die Staatsschulden, sondern die Ungleichgewichte im Aussenhandel.

Auch Frankreich umklammert nun völlig verzweifelt, ausgerechnet zum ungünstigsten Zeitpunkt der Geschichte, wo die nominalen Zinsen nahe Null (zero lower bound) liegen, Angebotspolitik, um sich gegen die deutsche Exportmaschine zu schützen.


1 Kommentar:

Andreas Herzog hat gesagt…

Europa kann schon lange nicht mehr am deutschen Wesen genesen!
Nicht ohne Grund kritisiert die EU die Exportüberschüsse Deutschlands, welches die festgelegten Grenzen einfach ignoriert. Nur wer kümmert sich darum? Deutschland, ohne deftige EU-Sanktionen, wohl nicht!