Donnerstag, 1. August 2013

Warum Larry Summers Angst und Schrecken hervorruft

Larry Summers wird als Nachfolger von Ben Bernanke für den Posten des Vorsitzenden der US-Notenbank gehandelt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Weisse Haus den Harvard-Professor gern im Chefsessel der Fed sähe. Summers war schliesslich zwischen 2009 und 2010 als Wirtschaftsberater von Präsident Obama tätig.

Es darf betont werden, dass nicht die Fachkompetenz, sondern persönliche und soziale Kompetenzen von Summers als umstritten gelten. 

In diesem Zusammenhang möchte Brad DeLong wissen, warum Amerikas Linke Larry Summers nicht mag und als eine rechtsextreme Hyäne betrachtet. Der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor gibt in seinem Blog die Antwort darauf selbst: Die Lektüre der seit Ende 2006 in FT erschienenen Kolumnen von Summers legen nahe, dass es sich dabei um feste progressive "umverteilende" keynesianische Mitte-Links Ansichten handele.

Stimmt aber die von DeLong gestellte Frage? Oder ist es ein Trugschluss? Paul Krugman unterstreicht in seinem Blog, dass Summers sich zwar seit dem Ende seiner Amtszeit zu einem „fiscal dove“ verwandelt hat. Aber es gibt dennoch eine Menge Leute, sogar auf der moderaten linken Seite des politischen Spektrums, die Summers misstrauen.

Wo kommt also das Misstrauen her? Krugman erinnert an die Jackson Hole Konferenz von 2005, wo Raghuram Rajan eine Forschungsarbeit präsentierte, um vor Risiken der finanziellen Instabilität zu warnen. Die Gefahr sei höher als allgemein wahrgenommen werde. Die Reaktion darauf war aber von Spott geprägt. Krugman verweist diesbezüglich auf den Hauptdiskutant Donald Kohn („Has Financial Development Made the World Riskier?“).


Der ehemalige Vice Chairman des Federal Reserve Systems, der gerade noch höflich, aber starrköpfig war, hat ein Loblied auf Greenspan Doctrin gesungen. Im Übrigen wurde die Jackson Hole Konferenz damals zu Ehren von Alan Greenspan abgehalten. Larry Summers hingegen, der höflich war, hat auf derselben Konferenz Rajans Paper als „leicht technikfeindlich“ (slightly luddite) abgetan.

Nun ist es so, dass viele Menschen im Hinblick auf die financial innovation falsch lagen, was die Einschätzung und Prognosen betrifft. Aber weder Summer noch Kohn haben Fehler seither eingeräumt. Und sie haben nie erklärt, warum sie fehlschlugen. Das ist der Grund, warum die Linke, die Summers in der Tat nicht als Hyäne sieht, verärgert ist, dass das Weisse Haus als Alternative für Janet Yellen nur Summers und Kohn favorisiert.

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