Mittwoch, 17. Juli 2013

Wettbewerb mit Zähnen und Klauen

Ein Hedgefonds Kerl will Sears in den Boden treiben, wie Bloomberg Businessweek berichtet. Er trifft seine Abteilungsleiter nicht einmal persönlich. Die Kommunikation erfolgt per Video-Link.

Die Idee von Eddie Lambert ist, dass die Märkte und Wettbewerb alles regeln. Daher zwingt er die verschiedenen Abteilungen von Sears, miteinander in Konkurrenz zu treten, wie wenn sie unabhängige Unternehmen mit individuellen Abteilungen wären, wo die Rentabilität als einziges Kriterium für den Erfolg zählt. Wie Bloomberg Businessweek beschreibt, laufen die Dinge nicht gut.

Wenn die verschiedenen Abteilungen des Unternehmens Sears keine gemeinsamen Interessen haben, wenn das beste Modell der Wettbewerb mit Zähnen und Klauen ist, warum soll Sears dann überhaupt existieren? Warum soll es nicht in Einheiten aufgebrochen werden, die sonst keinen Grund hätten, mit einander zu konkurrieren?

Vor diesem Hintergrund befasst sich Paul Krugman in seinem Blog mit der Frage, warum ein grosses Unternehmen existieren soll?

Wir leben in einem Markt wie im Meer. Aber das Meer ist mit vielen Inseln verstreut, welche wir Unternehmen nennen, schildert Krugman. Einige davon sind ziemlich gross, wo die Entscheidungen nicht via Märkte, sondern via Hierarchie getroffen werden. Man könnte sogar sagen: via zentrale Planung. Es ist klar, dass es einige Dinge gibt, die man nicht dem Markt überlassen soll. Der Markt sagt es uns selbst, und zwar durch die Erzeugung dieser Inseln der Planung und Hierarchie.

Die Sache ist jedoch, dass die Anerkennung von Dingen, die am besten nicht den Märkten überlassen werden sollen, für die wahren Gläubiger des freien Marktes eine beunruhigende Vorstellung ist.

Wenn die Grenzen der Märkte in Bezug auf die Lieferung von bestimmten shared services wichtig genug sind, um die Schaffung von command-and-control Unternehmen zu rechtfertigen, mit Hunderttausenden oder sogar Millionen von Arbeitnehmern, dürfte es dann nicht einige Waren und Dienstleistungen (Gesundheitspflege) geben, die am besten durch nicht-markt Mittel geliefert werden könnten, auch auf der Ebene der Wirtschaft als Ganzes?

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