Mittwoch, 11. Juli 2012

Nach dem EU-Gipfel


Selten hat die deutsche Volkswirtschaftslehre so viel Staub aufgewirbelt. Zunächst der nationalistisch geprägte, saloppe Protest-Aufruf der Anhänger der Zombie-Economics, moderiert von Hans-Werner Sinn. Dann der andere offene Brief von Ökonomen in Deutschland, geleitet von Michael Burda, der als Antwort einen Schlagabtausch ausgelöst hat. Und schliesslich das Sondergutachten des Sachverständigenrats, präsentiert von Peter Bofinger.

Der Sachverständigenrat (SVR) sieht sich nach eigenen Angaben aufgrund der Gefahren, die sich von der sich immer weiter verstärkenden systemischen Krise der Währungsunion ausgehen, veranlasst, der deutschen Bundesregierung ein Sondergutachten vorzulegen.

Der Sachverständigenrat zeigt in diesem Gutachten Wege auf, wie die Staatsschuldenkrise beendet werden kann und welche Massnahmen nötig sind, um den Bankensektor nachhaltig zu stabilisieren.


Teufelskreis der Banken-, Staatsschulden-  und makroökonomischen Krise, Graph: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in: „Nach dem EU-Gipfel: Zeit für langfristige Lösungen nutzen“. July 5, 2012.

Der europäische Banken- und Finanzsektor ist in einer akuten Krisensituation, die schnelles Handeln der Politik erfordert, schreiben die Autoren Peter Bofinger, Claudia M. Buch, Lars P. Feld, Wolfgang Franz und Christoph M. Schmidt.

Der Sachverständigenrat klagt zugleich regulatorische Versäumnisse der Vergangenheit.


Konsolidierung der öffentlichen Finanzen im Euroraum, Graph: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in: „Nach dem EU-Gipfel: Zeit für langfristige Lösungen nutzen“. July 5, 2012.

Die Wirtschaftsweisen schlagen einen 3-Punkte-Plan vor, an welchem sich die Politik mit folgenden Elementen orientieren soll: (a) akutes Krisenmanagement, (b) bisherige Versäumnisse nachholen und (c) keine Schnellschüsse hin zur Bankenunion.

Eine gute Zusammenfassung („Highlights“) des Gutachtens findet sich im Handelsblog von Olaf Storbeck.

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