Donnerstag, 15. März 2012

Ungarn und Demokratie

Paul Krugman verlinkt in seinem Blog seit geraumer Zeit die Artikel seiner Princeton Kollegin Kim Lane Scheppele über die aktuellen Vorgänge in Ungarn.

Was Krugman schockiert, ist die Reaktion von manchen Lesern. Es geht nicht darum, dass die Leserschaft sich darüber beschwert, dass die Autorin lügt oder Fakten falsch darlegt, sondern um die Frage, „warum Ungarn uns überhaupt kümmern soll?“.

Erstens gilt es auch für Blogs, etwas nicht zu lesen, wenn einen das Thema nicht interessiert.

Zweitens ist aber, was viel mehr Gewicht hat, dass es in der Tat auf Ungarn ankommt, sowohl für Amerika als auch für Europa.

Warum?

Es gibt zur Zeit laut Krugman zwei grosse demokratische Mächte in der Welt: die USA und die EU. Die EU ist kein Staat. Aber sie agiert in vielerlei Hinsicht als eine Einheit und die Europäische Union ist eine mächtige Kraft, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Und die europäische Idee war eine wesentliche Antreiberin für Demokratie und Frieden in den vergangenen zwei Generationen.

Wenn Sie also in Demokratie und Frieden glauben, dann haben Sie ein Interesse daran, dass die Idee Erfolg hat, weshalb die aktuellen Probleme Europas für uns alle ein Tragödie ist, hält Krugman fest.

Und Ungarn ist ein Land im Herzen Europas, ein Mitglied der EU, eine Nation, die aus Diktatur ausgetreten ist, welche derzeit in Sachen Demokratie rückfällig wird. Das ist furchtbar und furchtbar wichtig, unterstreicht der Träger des Wirtschaftsnobelpreises.

„Wenn Sie dies nicht sehen können, dann stimmt etwas mit Ihren Prioritäten“, fasst Krugman zusammen.

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