Mittwoch, 15. Februar 2012

Deutsche Wirtschaft schrumpft – Kein Wunder

Dass es ein absoluter Unsinn ist, in diesem depressiven Umfeld der Wirtschaft Staatsdefizite zu senken, führt der Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2011 deutlich vor Augen.

Das BIP ging in Deutschland von Oktober bis Dezember um 0,2% im Vergleich zum Vorquartal zurück. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind sinkende Konsumausgaben und fehlende Impulse im Aussenhandel für das Minus verantwortlich.

Das europäische Experiment, dass fiskalische Kontraktion expansiv sei, wurde nun endgültig widerlegt.

Es war nicht eine über Kredite finanzierte Erhöhung der Staatsausgaben, die zur Euro-Krise geführt hat, sondern die übermässige Verschuldung des privaten Sektors, v.a. der Finanzunternehmen.

Es sind nicht unbedingt die Unsicherheiten und der weltweite Konjunkturabschwung, die der deutschen Wirtschaft einen Dämpfer bescheren, sondern insbesondere die radikale Sparpolitik, die die EU an den Tag gelegt hat.


Deutschland BIP im vierten Quartal 2011, Graph: Das Statistische Bundesamt Deutschland (destatis)

Schrumpft eine Wirtschaft, steigt die Staatsverschuldung, weil die Staatseinnahmen sinken und die Ausgaben steigen. Die einzige Möglichkeit, die Schulden zu senken, ist Wirtschaftswachstum.

Angela Merkel hat gegen das eigene Interesse gehandelt, indem sie darauf beharrt hat, dass die wichtigsten Handelspartner Deutschlands in der Eurozone ihre Ausgaben radikal kürzen. Auf diese Weise wurde eine der wichtigsten Quellen des Wachstums geschnitten.

1 Kommentar:

Johannes hat gesagt…

Sollte sich der Trend fortsetzen, bedeutet das, dass die Aktienkurse der exportorientierten Unternehmen fallen werden.