Dienstag, 15. November 2011

Geistige monetäre Störungen

Brad DeLong befasst sich in seinem Blog mit von Mises und dessen Glaubenssatz. Der Ansicht des Vertreters der Österreichischen Schule der Ökonomie im 20. Jahrhundert nach  ist nämlich jede wirtschaftliche Expansion durch die monetäre Expansion irgendwie unsolide und zerstörerisch.

Paul Krugman ist froh, dass DeLong darauf eingeht, da es in diesen Tagen eine Tendenz gibt, wonach sowohl Liberale als auch Tory Keynesianer wie Greg Mankiw und John Taylor, die Tiefe des Unverständnises auf der rechten Seite des politischen Spektrums unterschätzen.

Die beste Heilung für die Vorstellung, dass eine monetär angetriebene Expansion nicht real sein kann, ist immer noch die Geschichte der Baby-Sitting Genossenschaft (siehe hier), erklärt Krugman in seinem Blog. Die Leser brauchen sich nicht in den Details zu verzetteln, wie viele Störenfriede von Krugman es tun. Die wichtigste Lehre ist die folgende: Wenn die Genossenschaft (zum Zwecke der wechselseitigen Kinderbetreuung) depressiv war, war sie wegen der mangelhaften Nachfrage depressiv und diese Unzulänglichkeit konnte durch die Ausgabe von mehr Coupons (Gutscheinen) behoben werden, d.h. Geld, das fiat geschaffen wurde.

„Wenn Sie fragen, woher der Wert des Geldes in Bezug auf seine Herstellung kam, sind Sie bereits in einen intellektuellen Morast gefallen. Der Punkt war, dass die Volkswirtschaft im Miniformat (Baby Sitting Kooperative) unter einer unzureichenden Liquidität gelitten hat und die Ausgabe von Berechtigungsscheinen (d.h. des Geldes) hat das Problem entspannt, erklärt der an der University of Princeton lehrenden Wirtschaftsprofessor.

Der Träger des Wirtschaftsnobelpreises (2008) ist sich bewusst, dass viele Menschen die Möglichkeit solcher Dinge ablehnen und nichts sie davon überzeugt, dass eine monätere Expansion jemals etwas Gutes tun kann. Aber sie missverstehen ihre eigene Verwirrung als fundierte Erkenntnis.

Exkurs:

Baby-Sitting Genossenschaft (oder Kooperative) ist wie eine Volkswirtschaft im Miniformat zu verstehen, in der eine Rezession auftreten kann.

Die Coupons garantierten dem Besitzer jeweils eine Dienstleistung im Umfang von einer Stunde Babbysitten. Wer also die Kinder eines anderen Paars hütete, erhielt von dem Paar, das die Dienstleistung in Anspruch nahm, die entsprechende Anzahl Coupons.

Es stellte sich heraus, dass eine bestimmte Umlaufmenge an Gutscheinen erforderlich war, damit ein solches System reibungslos funktioniert. Wenn beispielsweise ein Paar mehrere Abende in Folge frei hatte und nichts Besonderes vorgehabt hat, hat es tendenziell Couponreserven für die Zukunft angelegt. Der Punkt ist laut Krugman, dass plötzlich eine Situation eintritt, dass sich nur relativ wenige Gutscheine im Umlauf befinden, jedenfalls zu wenige für die Bedürfnisse der Genossenschaft.

Das Baby-Sitting Beispiel ermöglicht in diesem Zusammenhang wichtige Einsichten über die Frage, warum Volkswirtschaften gut oder schlecht funktionieren.

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