Montag, 15. August 2011

Nullwachstum in der Eurozone


Das französische Wirtschaftswachstum ist im zweiten Quartal zum Stillstand gekommen. Analysten hatten mit einem BIP-Wachstum von rund 0,2% gerechnet.

„Die Rettungsaktion, um eine Panik vor einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung in Italien und Spanien zu verhindern, ist vorerst gelungen. Aber die Realwirtschaft leidet weiterhin, wie das ins Stocken geratende Wachstum in Frankreich zeigt“, schreibt Paul Krugman in seinem Blog.

Das bedeutet, dass drei von vier grossen Volkswirtschaften (Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien) mit hoher Arbeitslosigkeit ins Stocken geraten sind. „Warum genau hat aber die EZB die Zinsen erhöht? Dies ist nicht einmal „one-size-fits-all“ (Einheitsgrösse), sondern „one-size-fits-one“, bemerkt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor.

Ja, die Inflation. Aber die Inflation in der Eurozone sieht genauso aus wie die Inflation in den USA: eine Höhernotierung wegen des Anstiegs der Rohstoffpreise, mit den eindeutigen Anzeichen, dass die Inflation demnächst wieder auf ein niedriges Niveau zurückfällt, argumentiert Krugman.

Europa benötigt eine etwas höhere Inflationsrate (inflation target) als die USA, um mit dem Mangel an Integration im Arbeitsmarkt umzugehen, bekräftigt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises.

Wird die EZB den geldpolitischen Kurs wieder straffen? Es steht eine Menge auf dem Spiel. Ein sehr fragiler Euro kann laut Krugman mit einer schiesswütigen EZB nicht umgehen.

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