Donnerstag, 3. März 2011

Europas Banken: Gefahr ist viel grösser als wahrgenommen

Das deutsche Nachrichten-Magazin Der Spiegel fragt Barry Eichengreen in einem Interview, wieviel Kapital europäische Banken brauchen, um eine krisenfeste Bilanz zu haben. Der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor ist der Ansicht, dass die Kosten der Rekapitalisierung der deutschen und der französischen Banken sich grob geschätzt auf 3% des BIP des jeweiligen Landes belaufen. Es gibt keine günstigen Lösungen, betont Eichengreen. Seine Besorgnis sei, dass Europa wieder einen Mittelweg wählt, indem es beispielsweise die Zinsen und die Konditionen für die Kredite an Griechenland und Irland erträglicher gestaltet. Europas Staats- und Regierungschefs lägen nicht falsch, so zu handeln, aber es würde zu kurz greifen, um den Euro zu retten. Das Ergebnis wäre mehrere Monate Verschwendung, argumentiert Eichengreen.

Der Spiegel möchte ferner wissen, was Eichengreen vom Aufkauf der Staatsanleihen durch die Zentralbanken wie die Fed und die EZB zur Stimulierung der Wirtschaft hält. „In schweren Krisen wie dieser sind die Zentralbanken plötzlich die einzigen, die tatsächlich etwas zustande bringen können. Dies offenbart die Unzulänglichkeiten der Politik und verursacht Probleme, weil die Banken anfangen, Dinge zu tun, die von ihren Kernaufgaben nicht erfasst werden.

Hat tip Mark Thoma.


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