Mittwoch, 6. Oktober 2010

TBTF-Problematik: Schweizer Nationalbank geht vor

Zwei Jahre nach dem Untergang von Lehman Brothers bleibt das „TBTF“-Problem ungelöst, schreibt Philipp Hildebrand, Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in einem lesenswerten Essay („Follow the Swiss lead to avoid another Lehman“) in FT. Minimum Kapital und Liquiditäts-Standards von „Basel III“ werden die Widerstandsfähigkeit des globalen Bankensystems erhöhen. Aber „Basel III“ befasst sich nicht mit „TBTF“-Problematik, betont Hildebrand. Die neue Vorschriften lassen die Behörden wieder vor der gleichen schrecklichen Wahl stehen: Soll eine systemrelevante Bank, die sich am Rande des Scheiterns befindet, mit dem Geld der Steuerzahler gerettet werden oder soll ein Chaos akzeptiert werden. „Die Schweiz hat sich bewegt, um die Risiken zu vermindern. Andere sollen folgen“, hält SNB-Präsident fest.

Die von der Schweizer Regierung eingesetzte ExpertenkommissionToo big to fail“ (TBTF) legte am 4. Oktober ein einstimmig verabschiedetes Paket mit vier Kernmassnahmen vor: (1) Eigenmittel: Basisanforderungen, Puffer und progressive Komponente, (2) Organisation, (3) Liquidität und (4) Risikoverteilung.


Schematische Darstellung des Massnahmenpakets, Graph: Experten Kommission, Oct. 4, 2010.

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