Sonntag, 19. September 2010

Armut in den USA: Der höchste Stand seit 1994

Die amerikanische Durchschnittsfamilie wird ausgehöhlt. Während Millionen-Boni für die Bank-Manager ausgeschüttet werden, die die Weltwirtschaft an den Rand des Abgrunds gebracht haben, ist die Armut in den USA auf den höchsten Stand seit 1994 geklettert. Wie die Volkszählungsbehörde (Census Bureau) am  Donnerstag mitteilte, lebten im vergangenen Jahr 43,6 Mio. Amerikaner (14,3% der Bevölkerung) unter der Armutsgrenze. Das bedeutet einer von sieben Einwohner, wie NYT berichtet. Ein Fünftel aller Kinder lebt demnach in Armut. Die Armutsgrenze für einen alleinstehenden Erwachsenen betrug 2009 bei einem Jahreseinkommen von 10'830 $, für eine 4-köpfige Familie bei einem Jahreseinkommen von 22'050 $. Im Zuge der schlimmsten Wirtschaftskrise fanden sich zusätzlich 4 Mio. Amerikaner in Armut.


Armut in den USA, Graph: Census Bureau, Sept 2010

Weiteren Millionen Menschen ist die Armut dank der Ausdehnung der Arbeitslosenversicherung und der sonstigen Staatshilfe erspart geblieben. Das Median-Einkommen, welches von 2008 bis 2009 unverändert geblieben war, ging laut Lawrence Katz, einem Harvard-Ökonomen seit 2007 um 4,2% zurück. Das Median-Familieneinkommen lag im Vorjahr im Vergleich zum Jahr 1999 um 5% niedriger. Das ist einmalig in der Geschichte, dass ein Jahrzehnt im Wesentlichen kein Wirtschaftswachstum für den typisch amerikanischen Haushalt gebracht hat, hält Katz fest. In Folge der Rezession ist auch die Anzahl der Amerikaner ohne Krankenversicherung auf einen Rekordstand von 51 Mio. (2008: 46 Mio.) gestiegen.


Armut in den USA nach Alter, Graph: Census Bureau, Sept 2010




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