Mittwoch, 7. April 2010

China’s Wechselkurspolitik spaltet US-Ökonomen

Renminbi’s Wechselkurs spaltet US-Ökonomen. Die unterbewertete Landeswährung China’s sorgt für Ärger unter zwei amerikanischen Wirtschaftsnobelpreisträgern. Paul Krugman ist bekanntlich für eine härtere Vorgehensweise gegen Peking’s unkonventionelle Währungspolitik. Krugman fordert sogar die Einführung eines Strafzolls von 25% auf chinesische Produkte. Der Grund: China manipuliere seine Währung und schafft sich dadurch Handelsvorteile. Joseph Stiglitz hingegen warnt vor einem Handelskrieg. Beide Ökonomen sind im allgemeinen für eine Wirtschaftspolitik à la Keynes, indem sie für fiskalische Stimulierung durch höhere Staatsausgaben plädieren. In Sachen Aussenwert der chinesischen Landeswährung gehen die Meinungen der beiden ausgezeichneten Ökonomen jedoch weit auseinander. Droht nun ein neuer Ökonomen-Streit? Zur Erinnerung: Kürzlich spitzte sich der Währungsstreit zwischen Paul Krugman und Steve Roach zu. Roach, Chairman Morgan Stanley Asia packte sogar den Baseball-Schläger und schwenkte die Schlagkeule in Richtung Krugman. Gestern wartete Krugman nicht lange, in seinem Blog auf die aktuelle Kolumne von Stiglitz in Project Syndicate zu antworten: „Ach du lieber, ich sehe, dass Joe Stiglitz der Lehre von „immaculate transfer“ zum Opfer gefallen ist“, so Krugman.

Krugman verweist darauf, dass die Zinsen bei nahe Null liegen und die Wirtschaft depressiv ist. Unter diesen Bedingungen würde sich das US-Handelsbilanzdefizit verringern, wenn eine Aufwertung des Renminbi US-Ausfuhren wettbewerbsfähiger machen würde. Ja, das würde mit einem Anstieg der Ersparnisse (in den USA) einhergehen. Der Anstieg würde genau aus dem Grund stattfinden, weil die Verbesserung des Handels zum Wirtschaftswachstum führen würde, erklärt Krugman. Das würde das private Einkommen steigern (ein Teil des gestiegenen Einkommens würde gespart) und einen Anstieg der Staatseinnahmen auslösen, was das Defizit reduzieren würde. „Was mich wirklich aufregt, ist, dass Joe Ersparnisse als einen unabhängigen Determinanten der Handelsbilanz betrachtet. Ich habe versucht, dies vor 23 Jahren klarzustellen“, schreibt Krugman leidenschaftlich weiter. Stellen Sie sich vor, dass amerikanische Ersparnisse steigen und chinesische sinken, unter der Bedingung, dass der Wechselkurs konstant ist. Würde das das US-Defizit schmerzlos verringern? Nein, antwortet Krugman. Hier ist die Begründung: „Der meiste Teil des Rückgangs der Nachfrage in den USA ist ein Rückgang der Nachfrage nach amerikanischen Gütern und Dienstleistungen. Der meiste Teil das Anstiegs der Nachfrage in China ist ein Anstieg der Nachfrage nach chinesischen Waren und Dientsleistungen. Der Netto-Effekt ist, dass die Arbeitslosigkeit sich hier erhöht und ein Inflationsdruck dort erzeugt wird“. Es sei denn, „etwas“ verschiebt die Nachfrage von chinesischen nach amerikanischen Gütern. Und dieses „etwas“ ist der Wechselkurs. Daran zu glauben, dass die Verlagerung von Ersparnissen irgendwie die Notwendigkeit für Wechselkursanpassungen umgehen würde, ist ein verführerischer Trugschluss, wie John Williamson vor langer Zeit als „doctrine of immaculate transfer“ bezeichnet hat, bemerkt Krugman.

Hier ist dazu ein Research-Paper von Paul Krugman.

Hier sind Bemerkungen von Brad DeLong zum Thema „doctrine of immaculate transfer“ in seinem Blog.

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