Dienstag, 9. März 2010

Griechenland in Finanzkrise: Wo bleibt die EU-Solidarität?

Vorschläge, wie Griechenland seine Finanzierungsprobleme lösen soll, überbieten sich indes an Absurdität. Athen soll die Inseln im Ägäis verkaufen. Griechenland soll selbst CDS kaufen. Das Mittelmeerland soll sich aus dem Euro verabschieden. Hans-Werner Sinn, der Chef des Münchener Ifo-Institus empfiehlt Griechenland, aus der Euro-Zone auszutreten. Wie unsinning diese Idee ist, erklärte Barry Eichengreen neulich in einer wissenschaftlichen Abhandlung. Ausserdem lesenswert:

(1) Die prägnante Analyse von Thomas Fricke in FTD, der überzeugend darlegt, wie kontraproduktiv es ist, mitten in einer schweren Rezession radikal zu konsolidieren. Angesprochen ist damit das drakonische Sparprogramm der EU und (2) das informative Interview mit Peter Bofinger in SZ. Bofinger, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sieht als Hauptproblem Griechenlands, dass es im Vergleich zu anderen Staaten extrem geringe Steuereinnahmen auf Einkommen und Gewinne hat. Er vertritt die Meinung, dass der IWF besser nicht eingeschaltet wird, da Europa zeigen sollte, dass es seine Probleme selber lösen kann.

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