Dienstag, 26. Mai 2009

Deutschland: BIP sinkt um 3,8 Prozent

Das war das 4. Minus in Folge. Der dramatische Einbruch der Wirtschaftsleistung ist auf den Kollaps des Welthandels zurückzuführen. Damit erlebt Deutschland die tiefste Rezession seit je zuvor. Das Statistische Bundesamt bestätigte heute eine erste Prognose von Mitte Mai, dass das BIP im I. Quartal 2009 preis-, und saisonbereinigt um 3,8% gesunken ist. Verantwortlich dafür sind Exporte und Investitionen. Dabei sind die Ausfuhren um 9,7% zurückgegangen, während die Einfuhren um 5,4% gesunken sind. Deutsche Unternehmen haben in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge 16,2% weniger investiert als im letzten Quartal 2008. Die Verbraucher gaben 0,5% mehr aus. Die Staatsausgaben legten um 0,3% zu. Eine Rückkehr zu Wachstum ist vor Jahresende nicht zu erwarten.

Deutschlands Exportgeschäft (50% Anteil am BIP) ist zum Erliegen gekommen. Das Konsumklima ist insbesondere in den USA schwer belastet. Der Zusammenbruch des Immobilienmarkts, die Kursabstürze den Börsen und die wachsende Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes lasten auf amerikanischen Haushalten. Bei Banken stockt die Kreditvergabe. Unternehmen investieren nicht, weil ihre Auftragsbücher leer sind. Obwohl die Depressionsgefahr gebannt scheint, ist die Rezession im U-Format noch in vollem Schwung. Ein Umdenken bei der deutschen Wirtschaftspolitik wird unumgänglich.

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