Montag, 19. Januar 2009

Bad Bank oder Aggregator Bank

Nachdem Fed-Chef Ben Bernanke am vergangenen Dienstag die Errichtung einer Bad Bank in Erwägung gezogen hat, lobten auch US-Finanzminister Henry Paulson und Sheila Bair, Vorsitzende der staatlichen Einlagensicherungsgesellschaft (FDIC) diesen Ansatz. Frau Bair brachte dafür den Begriff „Aggregator Bank“ in die Debatte. Es geht dabei um eine staatliche Übernahme von problematischen Wertpapieren und faulen Krediten bei den Banken. Ziel ist es, Banken auf diese Weise zur Wiederaufnahme des Kreditgeschäftes zu bewegen. Eine Alternative wäre laut Fed, eine Art Garantie (für das Ausfallrisiko) für die toxischen Wertschriften zu geben, während diese auf der Bilanz der Banken blieben. Die US-Notenbank (Fed) will eine extreme Verringerung der Kreditvergabe verhindern, damit die Abwärtsspirale sich in der Wirtschaft nicht weiter verstärkt.


Bei diesen Überlegungen bleiben aber viele Frage offen. Zu welchem Preis sollen die toxischen Aktiva (illiquiden Papiere) an den Staat ausgelagert werden? Die Banken brauchen für eine Restrukturierung frisches Kapital. Wie sollen sie auf dem Markt, wo sie ihre Risikopositionen offenbar nicht abstossen können, neues Kapital beschaffen? Warum schreiben die Banken diese „Bad Assets“ einfach nicht ab? Die Politik scheint der Meinung zu sein, dass diese problematischen hypothekenbesicherten Wertschriften „ unterbewertet“ sind. Woher wissen wir es aber, fragt sich Paul Krugman in seinem Weblog bei The New York Times. Dafür gibt es keine Erklärung. Warum sollen diese toxische Assets eigentlich mehr wert sein, als der Markt dafür hergeben will? Wie lässt sich ausserdem sicherstellen, dass das ganze Geschäft am Schluss kein Geschenk an die Banken wird?

Im vergangenen Jahr, als Bear Stearns durch JP Morgan geschluckt wurde, übernahm die Fed das Ausfallrisiko für die problematischen Wertschriften der gescheiterten Investmentbank. Auch im Falle der Citigroup einigte sich die Fed mit dem Schatzamt im November, das Ausfallrisiko von Wertpapieren aus dem Portfolio der Grossbank zu übernehmen. Auch in Grossbritannien spielt die Regierung nun mit den Gedanken, eine staatliche Bank („Bad Bank“) zum Kauf von problembehafteten Wertpapieren der Banken zu gründen. Die sog. Bad Bank soll entweder durch Finanzierungsanleihen, welche die Banken kaufen müssten, finanziert, wobei Aktionäre zur Kapitalerhöhung zustimmen müssten. Oder der Staat bekommt im Gegenzug eine Beteiligung an den Einlagen der Banken.

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